SommerWinter

Dachstein Südwand

Dachstein Südwand

So, das Saisonende ist gekommen, die Gäste sind weg, die Hütten sind zu. Und das Wetter? … Ja, das Wetter zeigt sich von seiner unverschämt guten Seite. Den ganzen Sommer über kämpft unsereins mit einsetzendem Schneetreiben, unsicheren Wetterprognosen, klammen Fingern und Schnee bis zum Schienbein. Und nun, wo wir frei haben, lacht jeden Tag die Sonne vom Himmel. Was soll man dazu noch sagen? Ich denke, man kann’s schlechter treffen. ;-)An einem dieser fast inflationären Traumwetter-Herbsttage meinten es unsere Terminkalender und familiären Verpflichtungen ausgesprochen gut mit uns dreien. Ein Ziel war in Bälde gefunden. Ein Klassiker sollte es sein, den wir im Anschluss gerne in unser Tourenprogramm aufnehmen würden. Die Watzmann Ostwand wurde ob der reichlich späten Schifffahrtszeiten über den Königsee vertagt. Gleich kam der Geri mit der Alternative Dachstein Südwand “Steinerweg“ um die Ecke. Dieser alpine Brecher mit seinen 900 Metern Wandhöhe im vierten Schwierigkeitsgrad stand schon länger auf der Abschussliste. Die Tour sollte für eine tagesfüllende Aktivität im freundschaftlichen Rahmen genügen.Gegen halb Sechs am Morgen eben dieses Tages schnaubten wir nun einem geradezu entfesselten Beinahe-Einheimischen nach, der zumindest den Zustieg zum Erzherzog-Johann-Klettersteig in der Dachstein Südwand wie Mutters Süßigkeitenlade kannte. Bei der steirischen Eiche mit den Sieben-Meilen-Stiefeln handelte es sich um einen wilden Murtaler, der normalerweise am Obertauern oder im hohen Norden Alaskas seinen Schabernack treibt. Doch als ich ihm vorschlug, den höchsten Gipfel seines geliebten Kernöl-Mutterlandes zu besteigen, war die Eintracht perfekt.Nach 1,5 Stunden im Schweinsgalopp standen wir schon unterhalb der 900 Meter Felswand. Doch Eile war geboten, da es von familientechnischer Seite bei Max und Geri bzw. von filmpremierentechnischer Seite bei Herrn Bernd K. absolut keine Option war, die letzte Gondel ins Tal zu verpassen.Mit Schwung ging’s durch die ersten paar genussvollen Seillängen im vierten Schwierigkeitsgrad hinauf auf die etwas leichter werdenden Rampen. Gleichzeitig kletternd waren wir bald am so genannten “Dachgiebel“, wo die ganze Angelegenheit ein wenig ernster wird. Dennoch kamen wir gut voran über berühmte Stellen wie das “Salzburger Band“ oder den “Steiner Kamin“, in dem man genüsslich die klassische Kletterei des Quetschens und Raufschrubbens pflegen kann.Im erstaunlich gutem Fels erreichten wir bald die Gipfelschlucht und nach kurzweiligen 27 Seillängen oder 6,5 Stunden Kletterei auch schon den Ausstieg der Tour – bzw. zwei Minuten später ein – ich würde sagen – groß genuges Gipfelkreuz auf 2995 m.Ohne groß Zeit für Gemütliches zu verschwenden drängte man schon Richtung Gondelbahn, um den Zeitplan nicht unnötig zu strapazieren. Gott sei Dank haben wir die aktuelle Gondel gerade verpasst und hatten so Zeit, noch schnell einen Cappuccino und einen Apfelstrudel wegzudrücken. Für die Seilbahnfahrt gewährte uns die Dachsteiner Bergbahn großzügigerweise 1 Euro (!!) Bergführerrabatt, wofür ich mich hiermit nochmals im Namen meiner Kollegen auf das Herzlichste bedanken möchte. Dafür konnten wir die Abfahrt auf dem Cabrio-Oberdeck der Gondel genießen – das macht man auch nicht alle Tage.Für mich ging ein super Tag am Fels in exklusiver Gesellschaft zu Ende. Wenn du jetzt auch Lust auf einen solchen Klassiker bekommen hast, trau dich ruhig dich zu melden. Aber du traust dich eh nicht … 😉

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