SommerWinter

ACHTUNG STEEEEIN-erweg Dachstein Südwand

ACHTUNG STEEEEIN-erweg Dachstein Südwand

Nach einer ereignisreichen Woche am höchsten Berg von Österreich mit allerlei Unglücken, Abstürzen und Hubschrauberzwischenfällen – Gott sei Dank – Anderer, wurde mir Folgendes wieder bewusst: Ein heißer August ist nicht unbedingt ideal für Touren im vergletscherten Hochgebirge. Großer Andrang bei schwieriger werdenden Verhältnissen wirkt sich sehr negativ auf die Unfallstatistik aus. Deshalb war ich umso glücklicher, dieser Situation zu entfliehen und meine nackten Hände auf perfekten Dachsteinkalk zu legen.“Partner in Crime“ war wie inzwischen so oft bei etwas aussergewöhnlicheren Kurzschluss-Aktionen der Alexander. Wie alle begnadeten Hobbysportler hält es auch dieser mit dem eisernen Grundsatz: „Training ist was für Leute ohne Talent!“ So stiegen wir zuversichtlich vom Parkplatz Südwandbahn einem großen Klassiker der nördlichen Kalkalpen – dem Steinerweg an der Dachstein Südwand – entgegen.Als ob er was gestohlen hätte trieb mich mein Gefährte im wolkenlosen Sonnenaufgang – vorbei an der Südwandhütte – immer steiler werdend der massigen und einschüchternden 800 Meter hohen Mauer entgegen. Nervosität ließ er sich keine anmerken am Zustieg zu seiner ERSTEN echten Klettertour. Mit so einem Brecher die Kletterkarriere zu beginnen ist wohl nicht jedem zu empfehlen, aber wer’s drauf hat hat’s eben drauf.Mit dem Eispickel – ja, Eispickel – Stufen schlagend ging’s die letzten Meter zum Einstieg der Tour, die schon 1909 von den Gebrüdern Steiner erstmals durchstiegen wurde. Nach kurzer Einschulung in die gängige Sicherungstechnik stiegen wir beherzt durch die ersten Risssysteme und Verschneidungen Richtung „Dachl“ empor. Die morgendliche Kühle in Fingern und Gelenken wich einer angenehmen Zufriedenheit, als wir in perfektem Fels genusskletternd endlich die Sonne erreichten.So, Mindset-Wechsel: Sonnenbrille drauf und Jacke weg. Leichteres Gelände im “Dachl“ trieb uns erste Schweißperlen auf die Stirn, bevor wir in den folgenden schwereren schattigen Verschneidungen wieder ein wenig abkühlen konnten. Gelegentlichem leichten bis mittleren Steinschlag Vorauskletternder wichen wir geschickt aber absolut zufällig aus und erfreuten uns unserer Unversehrtheit.Nach der teils luftigen Querung des „Salzburger Bandls“ wurde die Kletterei zusehends “klassischer“. Kein Gelände für verkürzte Adduktoren. Mit teilweise weit gespreizten Beinen – Stichwort Viertel-über-Neun bzw. Dreiviertel-Drei – reiht sich eine kompakte Rissverschneidung an die nächste. Mittlerweile irgendwo bei Seillänge 20 kommt auch schon ein wenig Ermüdung ins Spiel. Die Beine und Arme wollen nicht mehr so richtig, und vor allem die Füße schmerzen in den Kletterschuhen und sehnen sich nach Flip Flops und Badesee. Nur noch ein klein bisschen länger mussten wir uns durchbeißen und standen endlich glücklich und uns gegenseitig gratulierend am Westgrat.Was für ein Tag! Das Dach der Steiermark war nach 6 Stunden klettern erreicht. Für den Wahl-Steirer Alexander natürlich etwas ganz Besonderes, womit er den angehenden Nachbarn im Ausseerland im Bedarfsfall durchaus einen vor den Latz knallen kann … und für mich natürlich immer eine gelungener Tag, wenn ich Eis und Schnee des Sommerbergsteigens mit etwas Felskontakt aufhübschen kann!Jederzeit wieder gern, oder gar mal Watzmann Ostwand??

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