SommerWinter

Wer den Mont Blanc besteigen will, vor allem wer das über die schwierigere Trois Monts Variante tun will, der muss sich schon auf ein wenig handfestes Bergsteigen einstellen. Der gemächliche Wanderer wird da an seine Leistungsgrenzen herangeführt und tut Wohl daran, sich ein wenig vorzubereiten. Für einen jungen Mann in der Blüte seines Lebens jedoch kann das Unterfangen keine große Sache sein … dachten sich wohl auch die vier Steirischen Prachteichen und schenkten die gemeinsame Besteigung ihrem Fünften im Bunde. Franz, und zutreffenderweise aka „Sonnenschein“, ließ sich nicht bitten, und so gings los, Mitte Juli vom Land des Kernöls ins Land des Weines.

Ohne Akklimatisation geht bei beinahe 5000 Metern nix. Dem Körper Zeit geben sich an die dünne Luft zu gewöhnen … und für uns wertvolle Zeit, sich besser kennen zu lernen und den jungen Talenten einen Feinschliff in Sachen Steigeisen gehen zu verpassen. Bei traumhaftem Wetter und kühlen Temperaturen bereiteten wir uns rund ums Plateau du Trient auf den großen Berg vor.

In Sachen effektivem Lernen waren wir natürlich bestrebt unseren fünf Steirern alles zu ermöglichen Durchaus wurde Raum zur Selbsterfahrung gelassen, der von Tag eins weg mit Selbstvertrauen befüllt wurde. Von rosa Zuckerbier über vergessene Wasserflaschen zu verlorenen Eispickeln – die „Rookie-Mistakes“ waren zahlreich und rissen den Geri gar zum Vergleichen mit unseren Preussisch-stämmigen Lieblingsnachbarn hin. Niiice, wie offenbar der Steirer sagt.

Doch die Formkurve zeigte steil nach oben und ehe wir uns versahen saßen wir schon auf der Terrasse der Cosmique-Hütte und begutachteten die erste Steilflanke am Weg zum Mont Blanc de Tacul. In derselben Nacht sollte es losgehen und die Spannung war fühlbar, der Schmäh beinahe noch lockerer als gewöhnlich. Klar, sollte es doch für alle das erste Mal sein … außer für Sonnenscheins geerbten Eispickel, der am Mont Blanc schon seinem Vater dienlich war.

Und so starteten wir gegen 1:30 in der Früh hinauf Richtung ersten Gipfel. In gemütlichem Schritt gings voran, stetig im Zick-Zack. Teilweise senkrechte Gletscherspalten wurden in bester Batman&Robin Manier am Fixseil überklettert. Rund herum alles schwarze Nacht, nur die Lampen der anderen Bergsteiger und die fernen Lichter von Chamonix sind zu sehen.

Bei Sonnenaufgang haben wir auch schon die Schlüsselstelle auf den Mont Maudit bewältigt … Auch wenn hier hin und wieder der berühmte „Maria-Zeller“ zur Anwendung kam – oder aber auch in seiner weniger ausgeprägten Form , dem sogenannten „Anzöllern“ – gings trotzdem zügig voran und wir näherten uns dem unerbittlichen Gipfelaufschwung. Hier hieß es nochmal die berühmte Grod zu fressen um über die nicht enden wollende Flanke endlich den Gipfel zu erreichen. „Herrgott sei Dank“ hörte ich den einen oder andren jubeln und es war wirklich was ganz Besonderes. Keine Wolke am Himmel, perfekte Verhältnisse und erst 7 Uhr früh. Glücklich fielen sich die Jungs in die Arme um nach kurzer Rast den ewigen Abstieg über Gouter und Grand Couloir anzugehen.

Eine tolle Woche mit vielen Lachern ging zu Ende. Was für eine Crew, Steierblut ist echt kein Himbeersaft! Danke Jungs!

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