SommerWinter

Unfassbar wie schnell die Zeit vergeht, schon wieder ein Jahr vorbei, schon wieder Zeit für unsere Hawararoas. Nicht nur unsere Männerreise wiederholt sich jährlich sondern auch die selben Fragen und Probleme, Wohin und Wer fährt mit? Über geblieben ist dieses Jahr zufällig das gesamte BZK Team, als Kollege Andreas durch eine glückliche Fügung des Schicksals in allerletzter Sekunde noch aufsprang und das Team vervollständigte. Aufgrund von Terminen mussten er jedoch früher wieder zurück und dies erforderte eine Abreise mit 2 Autos, im nachhinein betrachtet eine goldrichtige Entscheidung, denn 2 Heckklappen der Marke VW Caddy in Kombination mit einem Regenschirm ergeben ein perfektes Dach. Der Wettergott entschied sich nämlich für wenig beständiges Wetter im sonnigen Süden….Doch so viel sei verraten, am Ende des Tages lief alles perfekt und die Kletterei unseres diesjährigen Urlaubes toppte alles bisher dagewesene.

Aber immer der Reihe nach…..

Das erste Wochenende unseres Trips versprach perfektes, wolkenloses Wetter im gesamten Alpenraum, danach kündigte sich im Norden Schlechtwetter an. Also beschlossen wir uns kletternd Richtung Süden zu hangeln, erste Station war der Staller Sattel. Vor einigen Wochen war ich mit Max zum ersten Mal dort und es war sozusagen Liebe auf den ersten Griff. Perfekter Granit ähnlicher Fels, südseitige Ausrichtung und traumhafte Routen sind die Zutaten für ein gewaltiges Klettergebiet. Unsere Lobeshymnen überzeugten auch Andi, der als Staller Sattel Novize gleich den Vorstieg übernahm. Schwierigkeiten bis 6c, größtenteils cleane Kletterei, eine solide Leistung. Einziger Wehmutstropfen, nach unserem Besuch ist die erste Seillänge der Tour um einen Fix Friend reicher.

Weiter in südlicher Richtung war unsere nächste Station der Falzarego Pass. Unser Topoguide beschreibt die Route „the wall“ als eine der schönsten Dolomitentouren überhaupt. Eine gewisse Skepsis ob der Superlative ist wohl natürlich, auch ist eine Bohrhakenroute in den Dolomiten doch eher unüblich, allen Zweifeln zum Trotz ist die Entscheidung gefallen! Am Einstieg angekommen und losgeklettert beschlich mich, diesmal am scharfen Ende, und wohl auch die Kollegen am Boden ein komisches Gefühl, sch…. verkoffert. Der Einstieg war um die Ecke und nun hieß es hinten anstellen.

Nach unseren Startschwierigkeiten endlich in der richtigen Tour angekommen, folgte nun tatsächlich die beschriebene Hammerkletterei. Mehr als 10 Seillängen durchwegs im 7 und 8 Grad machten diese Tour wirklich zu einer der schönsten und homogensten Klettertouren die wir bisher geklettert sind. Prädikat sehr empfehlenswert!!!

Nach 2 Tagen Alpinklettern war es nun Zeit für Sportklettern. Am Gardasee, dem Sportkletter Mekka angekommen, hatten wir nun die Qual der Wahl. Der neue Führer ist wieder um einiges dicker als der Alte und erleichterte unsere Auswahl nicht unbedingt. Da half nur mehr ein Anruf bei dem Garda- Kenner schlechthin, Helmut M.

Bassilandia und Ceniga waren seine Empfehlungen und tatsächlich behielt unser Telefon Joker recht. Oft schon waren wir am Gardasee zum Klettern, aber noch nie bin ich dort so rauhen Fels geklettert, teilweise noch nicht einmal abgeklettert. Die Kombination aus genialem Klettern, flanieren in Arco und dem Genießen eines gewissen, südlichen Flairs machten unseren Stopp am Lago di Garda auch diesmal wieder echt lässig.

Wie vorhergesagt, erreichte das schlechte Wetter nun sogar tatsächlich den Gardasee, uns war es egal, denn nach 4 Tagen klettern war ein Tag Pause angesagt. Mehr Kopfzerbrechen machte uns jedoch die Vorschau auf die kommende Woche, weit und breit kein stabiles Wetter in Sicht!. Von unserem ursprünglichen Plan weiter in Richtung Verdon zu fahren mussten wir uns Wohl oder Übel verabschieden. Anfänglich, schauten wir eher aus Spaß und Verzweiflung den Wetterbericht für Sardinien an, den so wirklich am Schirm hatten wir die Insel nicht. Sonnenschein und warme Temperaturen gaben den Ausschlag aus reiner Neugierde mal die Fähre zu checken, unglaublich, für nur 30,- pro Person inklusive Auto! Fähre gebucht, Andi verabschiedete sich und Max und ich fanden uns Stunden später auf dem fetten Boot wieder.

Wieder zufällig alles richtig gemacht! Sardinien ist zum Klettern echt genial, vom Sportklettern über Alpinklettern, von verdonesquen Kalk über perfekten Granit. Die Insel lässt zumindest für Kletterer keine Wünsche offen!!!

Lange Rede, kurzer Sinn, wie immer war auch dieser Urlaub viel zu schnell vorbei. Was bleibt sind die Erinnerungen an einen echt geilen Trip, mit fantastischer Kletterei.

Bis bald,

Gerald

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